Der Stellvertreterkrieg

Bären und Wölfe rauften sich um die Herrschaft im Walde, doch konnte keine Partei die Alleinherrschaft erringen. Aus dieser Einsicht heraus schloß man einen Gewaltfrieden, doch trachtete jede Seite danach, die andere zu überlisten um der Möglichkeit vorzubeugen, daß einer von beiden durch den Frieden zu sehr gestärkt würde.
„Wir haben zwar Frieden mit den Wölfen“, meinte der Anführer der Bären, „aber nicht die anderen Tiere des Waldes. Stacheln wir sie doch zum Krieg gegen die Wölfe auf.“ „Das käme einem kompletten Vertragsbruch gleich“, mahnte ein anderer Bär, „ziehen wir lieber nur einen begrenzten Teil auf unsere Seite herüber“.
So geschah es, die Bären bemächtigten sich des Rotwilds, die Wölfe, aber, die derartige Tendenzen natürlich rechtzeitig beobachteten, des Schwarzwildes. Schließlich brachte man den Konflikt derart zum Sieden, daß es zum Kriege zwischen den jeweiligen Verbündeten von Bären und Wölfen kam. Dieser dauert beharrlich wie blutig an, lediglich die Füchse ließen sich nicht endgültig integrieren. Wechselweise helfen sie beiden Seiten, vermeiden jegliches Übergewicht und warten vergnügt darauf, daß ihre eigene Herrschaftsstunde kommen möge….“

Aus der Steinzeit

Ein Urmensch hatte in einer Falle einen Hasen gefangen, freudig eilte er mit dieser schmackhaften Beute nach Haus. Doch ein anderer aus der Horde neidete ihm diesen Fang, es kam zum Streit und beide hieben mit den Faustkeilen aufeinander los. „Ihr solltet zur Strafe wieder Affen werden“, tobte der Stammesälteste, „ihr habt soeben den Krieg erfunden“.