Der Irrtum

Eine ungiftige und eine Giftschlange gerieten in Streit. „Du und deine Artgenossen, ihr tragt die Schuld, daß uns so viele Menschen nachstellen“, stieß die giftlose hervor. „Alles Gewäsch“, zischte die Giftschlange zurück, „wärst du mit deinem Volke so bewehrt wie wir,
gäbe es bald weniger Menschen, die uns nachstellten“!
Beide Tiere gerieten immer mehr in Zorn, reizten sich so sehr mit Schmähworten, daß keines den Menschen bemerkte, der sie beschlich. Dieser hielt die Giftlose für die Gefährlichere von beiden und schlug zuerst nach ihr. Die Giftschlange jedoch, reagierte sofort und biß ihn.
„Was für ein Glück“, dachte sie, als sie sich von den Leichnamen des Menschen und ihrer Artgenossin hinweg ringelte, „was für ein Glück,
daß die Menschen das Wesentliche stets zu spät erkennen“.

Aus der Steinzeit

Ein Urmensch hatte in einer Falle einen Hasen gefangen, freudig eilte er mit dieser schmackhaften Beute nach Haus. Doch ein anderer aus der Horde neidete ihm diesen Fang, es kam zum Streit und beide hieben mit den Faustkeilen aufeinander los. „Ihr solltet zur Strafe wieder Affen werden“, tobte der Stammesälteste, „ihr habt soeben den Krieg erfunden“.